Tonminerale
Speichermedien des Bodens
Tonminerale sind eine ganz besondere Gruppe von Mineralen, die für Böden eine äußerst wichtige Rolle spielen. Es handelt sich um sogenannte Schichtminerale, d. h. die Minerale sind nicht konzentrisch angeordnet wie z. B. Quarz, der Hauptbestandteil von Sand, sondern in mehreren ultradünnen Schichten. Durch die Verteilung der elektrischen Ladungen in Inneren der Schichten ist die äußere Oberfläche der Minerale schwach negativ geladen. Dadurch bindet sie positiv geladene Teilchen an sich, die für die Ernährung von Pflanzen eine große Rolle spielen, wie z. B. Kalium, Kalzium und Magnesium. Insgesamt ist die „spezifische Oberfläche“ („innere“ Oberfläche pro Volumeneinheit) von Tonsubstraten extrem hoch, Ton kann also große Mengen an Nährstoffen speichern. Außerdem können Tone aufquellen, indem sich Wassermoleküle in die Zwischenschichten der Minerale einlagern, was sich einerseits auf die Wasserhaltefähigkeit von Böden positiv auswirkt, aber auch die Gefahr der Bildung von Staunässe birgt.
Die Textur und der Skelettgehalt sind verantwortlich für eine ganze Reihe von Bodeneigenschaften wie z. B. die Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern. Die Textur eines Bodens hat aber auch unmittelbare Auswirkungen auf die Entwicklungsprozesse im Boden. Denn Böden sind keine statischen Gebilde, sondern unterliegen einer oft typisch ablaufenden Entwicklungsdynamik.
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