Banner_Krippenausstellung_2024

Hortus_August_2021

Hortus_Mai_2020

Buddha_Juni_2021

Steinbuehne_Juni_2021

Hortus_Juli_2021

Mate

Der Matestrauch oder -baum wächst in Südamerika, in den Auraucariawäldern von Uruguay, Paraguay, Brasilen und Argentinien, im Bereich zwischen dem 20. und 30. Grad südlicher Breite. Mate hat immergrüne Blätter, eine oval zulaufende Krone und einen hellgrauen Stamm, der einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter erreichen kann. Die Mate-Blätter sind oval mit gekerbtem Rand, sie können bis zu 20 Zentimeter lang und 8 Zentimeter breit werden.

Araucarien-Hochwälder wachsen 25 - 30 Meter hoch, die wilden Matebäume bilden hier mit ihren 12 - 14 m Wuchshöhe das Unterholz. Wir können diesen Lebensraum mit unseren lichten Kiefernwäldern vergleichen, in denen der Holunder die Strauchzone bildet. Aber zurück nach Südamerika:

Optimale Wachstumsbedingungen für Matebäume sind die Höhenlagen zwischen 400 bis 800 Meter mit relativ gleichmäßigen Durchschnittstemperaturen von 20 bis 23 °C. Etwa die Hälfte der Ernte stammt von kultivierten Matebäumen, die andere Hälfte wird immer noch im Urwald gesammelt. Geerntet wird in den Monaten von Mai bis September, also im Winter der südlichen Hemisphäre.

Die zweijährigen Blätter liefern die beste Qualität. Sie werden mit den Zweigen geerntet, die anschließend vier Wochen lang fermentiert und danach, um die Fermentation zu stoppen, über Feuer geröstet werden. Dadurch werden Gerbstoffe abgebaut und gleichzeitig die Inhaltsstoffe Theobromin und Coffein besser freigesetzt. So entsteht der geröstete Matetee.

Für den grünen Matetee werden die Blätter nur getrocknet und geschnitten. Weil er nicht fermentiert ist, bleiben Theobromin und Coffein an den Gerbstoffen gebunden und werden beim Teeaufguss oder auch in der Verfütterung kaum freigesetzt.

Mate Tee, grün oder geröstet, ist ein traditionelles Getränk der Indios, die es wegen seiner leistungssteigernden Wirkung schätzten. Es wurde in Südamerika schon lange getrunken, bevor Europäer in diesen Teil der Erde gelangten. Die spanischen Eroberer waren über die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit der Indios im tropischen und subtropischen Klima überrascht.

Was ist drin?

Heute wird Mate auch Erfrischungsgetränken zugefügt, Limonaden und sogenannten Szene-Drinks. Der hohe Koffeingehalt von 0,35 bis 1,7 % sorgt auch hierin für die stimulierende Wirkung.

Doch Mate enthält nicht nur Coffein, Theobromin, Theophyllin und Gerbstoffe. Man hat darin 260 Inhaltsstoffe nachgewiesen, u. a. die Vitamine A, B1 , B2 und C. Wie immer in der Phytotherapie gilt auch hier: Es ist dieses Vielstoff- oder Wirkstoffgemisch, das wirkt, nicht eine einzelner Inhaltsstoff.

Wirkung

Aus der Erfahrungsmedizin wissen wir, dass Mate vor allem den Stoffwechsel optimiert, Nerven und Muskulatur stimuliert und damit die Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit steigert.

Auch hat Mate eine starke entgiftende und ausleitende Wirkung, Die Blätter oder der Tee wirken schweiß- und harntreibend, sie regen die Produktion der Magensäfte an, bei übertriebenem Genuss kann Mate sogar leicht abführend wirken, trotz des hohen Gerbstoffgehalts.

Mate gehört zu den Pflanzen, die bei Problemen der Bauchspeicheldrüse begleitend eingesetzt werden, weil sie hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und die Verstoffwechselung von Fetten unterstützt.

Matetee ist äußerlich angewandt ein gute Hilfe bei nässenden Ekzemen und kann zu Bädern und Wickeln genutzt werden.

Pro und Contra

Wie so viele Heilpflanzen steht auch Mate-Tee im Verdacht, vor allem bei regelmäßigem und häufigem Genuss, Krebs auszulösen zu können. Betroffen wären dabei in erster Linie Tumorerkrankungen von Blase, Speiseröhre und der Lunge. Verantwortlich dafür seien wahrscheinlich die großen Konzentrationen an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Diese sind nicht natürlicherweise in den Blättern enthalten, sondern entstehen erst bei der Röstung über dem Feuer. Deswegen wird in der Pflanzenheilkunde grüne Mate bevorzugt verwendet.

Eine Studie der Universitat Illinois aus dem Jahre 2012 an isolierten menschlichen Darmkrebszellen zeigten, das Mate in der Lage ist, Entzündungen zu hemmen, welche das Wachstum der Krebszellen begünstigen. Ebenfalls konnte festgestellt werden, dass eine hohe Konzentration von CQA-Derivaten (Cafeoylchinasäure) die Darmkrebszellen zerstörte. Studienleiterin Elvire de Mejia empfiehlt besonders den Menschen, die Darmkrebs-gefährdet sind, reichlich grünen Mate-Tee zu trinken. Die Uni Bonn untersuchte verschiedene Pflanzen auf die CQA-konzentration, danach ist sie in Grünem Mate mit Abstand am höchsten.

Mate gilt als starkes Stimulanz, und fällt im Reitsport daher unter die Dopingverordnung. Im Reitsport muss Mate deswegen 48 Stunden vor Turnieren abgesetzt werden. In den Regenerationsphasen nach dem Sport, zur Anregung des Kreislaufes und des Stoffwechsels, besonders der Bauchspeicheldrüse, ist Mate eine große Hilfe.

Zurück zur Übersicht