Tomaten
Tomaten – bunte Paradiesäpfel
Für eine üppige Ernte gesunder und schmackhafter Tomaten verwenden Sie den Bodenaktivator Hortulust Gemüsegarten. Zur erfolgreichen Kultivierung von Tomaten – insbesondere in Kübeln auf Balkon und Terrasse – sollten Sie ein wenig über diese wunderbare Frucht wissen.
Die eigenen schmecken besser!
Liebesapfel, Paradeiser – der Lobgesang auf die Tomate ist geradezu enthusiastisch! Und wer einmal eine reife Tomate von einer selbst gezogenen Freilandpflanze vom Strauch in den Mund gekostet hat, weiß warum. In kaum einer anderen Frucht schmeckt man Sonne und Wärme so unmittelbar, verbinden sich Aroma, Süße und Säure zu einem solch himmlischen Genuss.
Leider sind die Tomaten, die man heute im Supermarkt kauft, weit von einem genüsslichen Geschmackserlebnis entfernt. Zwar locken sie mit sattroten Schalen und dem typischen herben Duft der grünen Fruchtstängel. Wenn man aber in die Frucht beißt, ist die Enttäuschung groß, denn viel mehr als Wasser ist nicht zu schmecken. Ähnlich wie bei Erdbeeren geht auf dem Weg vom Anbau der Hochzuchtsorten in sterilen Substraten über die Ernte unreifer Früchte und lange Transportwege bis hin zur Lagerung und künstlichen Reifung der größte Teil des Aromapotenzials verloren. Aber auch der Gehalt an anderen sekundären Pflanzeninhaltsstoffe wie z. B. Vitaminen oder Antioxidantien etc. sind in diesen Früchten verkümmert. Daher möchten heute viele Menschen wieder eigene Tomaten anbauen.
Die Natur der Tomate
Auch wenn man vielleicht schon viel gehört hat über die Probleme beim Tomatenanbau – im Grunde ist die Tomate leicht zu kultivieren: Die Samen sind sehr keimfreudig, und die Pflanzen wachsen überall. Wenn man allerdings eine gute Ernte erzielen möchte, muss man Einiges beachten.
Die Tomate (Solanum lycopersicum) ist ein Nachtschattengewächs (wie auch z. B. Kartoffeln, Andenbeeren und Tollkirschen), das ursprünglich aus Südamerika stammt. Tomaten lieben volle Sonne sowie einen humus- und nährstoffreichen, tiefgründigen Boden. Die Tomate hat sich in ihrer Ursprungsregion an eine lange Vegetationsperiode angepasst und verträgt keinen Frost. Das bedeutet einerseits, dass sie bei uns erst dann ins Freiland gepflanzt werden kann, wenn sicher ist, dass keine Nachtfröste mehr auftreten. Andererseits dauert es relativ lange, bis die Früchte reif werden. Diesem Dilemma begegnet man, indem man Tomaten ab Februar in Innenräumen aussät, und die vorgezogenen Pflanzen erst nach Mitte Mai ins Freiland-Beet setzt. Damit setzt man die Pflanzen allerdings mehreren Stressfaktoren aus – und Stress bedeutet immer auch Krankheitsanfälligkeit.
Stressfaktor Zimmer
Wenn die Samen in der Saatschale auf der Fensterbank gekeimt sind, suchen die ersten Blättchen nach Licht. Aber hinter einem Fenster, auch wenn es nach Süden zeigt, ist nie so viel Licht wie draußen. Nun setzen Pflanzen ihre Energie immer dort ein, wo sie am meisten benötigt wird. Da in Innenräumen kaum Luftbewegung stattfindet, ist es für die Pflanze nicht erforderlich, einen dicken, tragfähigen Stängel auszubilden. Stattdessen wird der Stängel länger und länger – in der Hoffnung, irgendwann auf mehr Licht zu treffen. Die Blätter haben eine dünne Haut, damit möglichst viel von dem wenigen Licht durch die Zellwände hindurch an die Chloroplasten gelangt, die Zellorgane, in denen die Photosynthese stattfinden. Heraus kommen Jungpflanzen mit sogenannten Lichtschossen: lange dünne Stängel, die beim leisesten Windhauch umknicken, und hellgrüne, zarte Blätter, die schnell in der Sonne verbrennen.
Damit das nicht passiert, sollten die Pflänzchen, sobald sie gekeimt sind, so oft wie möglich draußen stehen. Lediglich bei Temperaturen unter 5 °C sollten sie wieder zurück auf die Innen-Fensterbank. Das kann im Februar noch recht häufig sein, aber spätestens im März mit den ersten wärmeren Tagen kann man mit der Abhärtung beginnen.
Stressfaktor Umzug
Dicht gesäte Pflänzchen müssen noch einmal in Töpfe vereinzelt werden, bevor sie Mitte Mai an ihren endgültigen Standort umziehen. Und dieses „Umziehen“ ist auch der zweite große Stressfaktor in ihrem jungen Leben. Pflanzen sind nicht für’s Nomadentum gemacht, sie sind daran angepasst, ihr Leben lang da zu bleiben, wo sie einmal gekeimt sind. Wenn Sie die ersten Blättchen von den Keimlingen sehen, ist vorher schon etwas ganz anderes in der entgegengesetzten Richtung passiert: Denn bevor die Pflanzen nach oben wachsen, wachsen sie nach unten. Für die meisten Pflanzen ist es überlebenswichtig, ein tief reichendes Wurzelwerk auszubilden, um sich in Stresszeiten ausreichend mit Wasser versorgen zu können. Unsere Tomaten versuchen das auch – und stoßen nach kurzem Wachstum an die Untergrenze des Behälters, in den sie gesät wurden. Da es nach unten nicht weitergeht, beginnt die Wurzel zur Seite weiterzuwachsen.
Für das Gedeihen der Tomatenpflanze ist es wichtig, dass beim Umzug in das neue Gefäß die Wurzeln so wenig wie möglich verletzt werden. Entnehmen Sie daher vorsichtig den gesamten Wurzelballen und setzen ihn in einen größeren Topf bzw. im Freiland in ein vorbereitetes Pflanzloch, in das Sie vorher Hortulust Hortissimo Universaldünger gegeben haben, der die Tomate beim Anwachsen zusätzlich unterstützt.
Stressfaktor Kübel
Viele Tomaten wachsen heute nicht in Freiland-Beeten, sondern in Kübeln. Wenn sie vom Anzuchttopf in den Kübel umziehen, freuen sich die Wurzeln natürlich zunächst über den üppigen Platz. Nun braucht eine Pflanze für ihr Wurzelwerk in der Regel genau so viel Platz wie für die oberirdischen Teile. Sobald das Spross-Volumen also das Kübel-Volumen übersteigt, ist der Kübel eigentlich zu klein – das bedeutet wiederum Stress für die Pflanze. Ausgleichen kann man diesen Stress nur, indem man den Boden ständig feucht hält, Nährstoffe zuführt und den Boden, der durch das immer dichter wachsende Wurzelwerk beansprucht wird, vital zu erhalten.
Dazu dient unser Bodenaktivator Hortulust Gemüsegarten. Den „hungrigen“ Tomaten geben die belebenden Wirkstoffe des darin enthaltenen Kakaos und die nährstoffreiche Brennnessel Kraft, um sich gegen Krankheiten wie Krautfäule und Blütenendfäule wehren zu können. Die schwefelhaltigen Scharfstoffe des Meerrettichs, die im Hortulust UrFerment Vitale Früchte enthalten sind, schützen ebenfalls vor Schadpilzen, außerdem sorgen in diesem Produkt der Schachtelhalm für die Stärkung der Zellwände – nicht nur in den Blättern, sondern auch in den dünnen Fruchthäuten, die dann nicht so leicht aufplatzen.
Krautfäule
Die häufigste Krankheit unserer Tomaten ist die Krautfäule, auch Braunfäule genannt. Deren Erreger, der Pilz Phytophtora infestans, befällt auch Kartoffeln, die der gleichen Gattung wie Tomaten angehören. Aufgrund seiner rasanten Generationsfolge und der leichten Verbreitbarkeit der Sporen mit dem Wind kann man davon ausgehen, dass Phytophtora-Sporen überall zu finden sind und jede Tomate befallen können. Über den Wind können zwar Sporen direkt auf der Pflanze landen, aber da sich der Pilz ausschließlich in feuchtem Milieu entwickeln kann, ist eine Entwicklung der Sporen zum Pilz auf Pflanzen, die unter Dach gezogen und ausschließlich über den Boden mit Wasser versorgt werden, nicht möglich. Freiland-Pflanzen ohne Überdachung kann man aber durch einige Maßnahmen vor einem übermäßigen Befall schützen:
- Regen wäscht die Pilzsporen aus der Luft direkt auf die Pflanze, aber auch auf den Boden. Durch den „Splash“-Effekt bei stärkeren Regenfällen (schwere Regentropfen fallen auf den Boden und spritzen nach oben) gelangen die Sporen von unten an die Pflanze. Von dort aus breiten sie sich nach oben an der Pflanze aus. Deshalb findet man die Erstinfektion an einer Pflanze häufig am Stammfuß. Um dies zu verhindern, sollte der Boden im Tomaten-Beet niemals offen liegen. Auf weichem Mulchmaterial gibt es keinen „splash“-Effekt, das Wasser sickert auch bei Starkregen direkt ein. Setzen Sie die Tomatenpflanzen daher in ein lückenlos gemulchtes Beet. Besonders direkt um den Stammfuß der Tomaten sollte kein offener Boden zu sehen sein.
- Pflanzen Sie z. B. Petersilie oder Sellerie, Zwiebelgewächse und Tagetes zwischen die Tomaten. Diese Pflanzen mag der Pilz nicht, und sie verhindern ebenfalls, dass Regen auf den Boden fällt und von unten gegen die Tomatenpflanze spritzt.
- Tomaten sollten weder im Sonnen- noch im Windschatten stehen: Je schneller die Pflanzen nach einem Regenguss wieder abtrocknen, desto weniger Chance hat der Pilz. Ein großzügiger Abstand zwischen den Pflanzen und das Auslichten der Triebe (Ausgeizen, bei Buschtomaten Reduktion der Seitentriebe) dienen dem Zweck des schnellen Abtrocknens.
- Buschtomaten sollten so beschnitten werden, dass deren Blätter nicht den Boden berühren. Von Stabtomaten entfernen Sie die unteren Blätter, so dass die Beblätterung bei größeren Pflanzen erst 30 cm über dem Boden beginnt. Warum? Die Windgeschwindigkeit in Bodennähe ist deutlich geringer als schon ein paar Dezimeter über dem Boden. Bodennahe Pflanzenteile trocknen daher langsamer ab.
- Gießen Sie Tomaten immer über den Boden, niemals über die Blätter. Eine Ausnahme bildet die Behandlung der Pflanzen mit Brühen wie dem Hortulust UrFerment Vitale Früchte, das im Verhältnis 1:40 bis 1:50 verdünnt direkt auf die Blätter aufgebracht werden kann. Behandeln Sie die Pflanzen bei einer Witterung, bei der die Blätter danach schnell wieder abtrocknen können (trocken-warme, bewegte Luft).
Meistens werden Freiland-Tomaten trotz aller Maßnahmen irgendwann von der Krautfäule heimgesucht. Und dann beginnt ein Wettlauf mit der Zeit: Ist der Pilz schneller oder langsamer als die Tomatenreife? Daher gilt es, den Pilz so lange wie möglich aufzuhalten. Dann können Sie noch viele leckere reife Tomaten ernten, bevor im Herbst die Krautfäule die Oberhand gewinnt.
Befallene Pflanzenteile können Sie übrigens ruhig auf den Kompost geben, wenn Sie sie so abdecken, dass die Sporen, die sich dann noch bilden, nicht „vom Winde verweht“ werden. Finden die Sporen keine lebende Pflanze mehr, auf der sie sich entwickeln können, sterben sie ab. Dauersporen bildet diese Pilzart nicht, sodass mit dem Kompost im nächsten Jahr auch getrost wieder Tomaten- und Kartoffelbeete gedüngt werden können.
Sortenvielfalt
Es gibt unzählige Tomatensorten. Wenn Sie allerdings Tomaten im Supermarkt kaufen, haben Sie höchstwahrscheinlich Früchte einer Hybrid-Züchtung im Einkaufskorb. Die sogenannten F1-Hybriden sind nicht samenfest, d. h. ihre Nachkommen sind – wenn aus den Samen überhaupt etwas keimt – steril oder sie haben vollkommen andere Eigenschaften als ihre Eltern. Samenfeste Sorten hingegen sind zwar nicht so homogen in Aussehen und Geschmack, und sie sind häufig auch nicht so ertragreich wie F1-Hybriden, aber sie haben dafür ein wesentlich breiteres genetisches Potenzial, und sie können durch Samen leicht nachgezogen werden.
Der Eigenanbau samenfester Sorten (natürlich auch der Einkauf von Früchten aus samenfesten Sorten) ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Ernährungssouveränität, denn die aufwändige Herstellung von Hybrid-Saatgut können sich nur wenige große Firmen leisten. Die Betriebe, die Tomaten anbauen, müssen jährlich neues Saatgut einkaufen, weil sie aus dem Samen der geernteten Früchte keine neuen Pflanzen ziehen können. So entstehen Abhängigkeiten und Monopole!
Zum Glück gibt es bei den Tomaten weltweit immer noch einige tausend samenfeste Sorten, die unter Gärtnerinnen und Gärtnern getauscht oder von Erhaltungsinitiativen verkauft werden. Sortenvielfalt bedeutet genetische Vielfalt, sie ist ein wichtiger Aspekt der Biodiversität. Zusammen bilden alle Tomatensorten den genetischen Pool der botanischen Art Solanum lycopersicum. Vielleicht taucht irgendwann einmal eine Krankheit oder ein Schädling auf, dem die genetisch massiv verarmten F1-Hybride nichts entgegenzusetzen haben. Und dann wird man vielleicht unter den tausenden von samenfesten Tomatensorten eine finden, die resistent ist. Biodiversität ist also nicht nur ein ethischer Eigenwert der Natur, sondern hat eine sehr praktische, ja überlebenswichtige Bedeutung für uns Menschen.
Sie können zum Erhalt der Sortenvielfalt beitragen, indem Sie samenfeste Sorten kultivieren, nachziehen und das Saatgut an Ihre Freunde und Nachbarn verteilen.
Tomaten vermehren
Wie gewinnt man Saatgut aus Tomaten? Wählen Sie als Spenderfrüchte Tomaten von einer gesunden, kräftigen Pflanze aus, und zwar die ersten reifen Früchte. Wenn Sie eine Sorte erhalten möchten, sollten Pflanze und Früchte die sortentypischen Merkmale aufweisen. Möchten Sie selbst eine neue Sorte züchten, dann wählen Sie eine Pflanze und Früchte aus, die am ehesten den Kriterien entsprechen, die Ihre eigene Sorte haben soll.
Schneiden Sie die Frucht auf und geben Sie die Samen mitsamt der umgebenen Gallertmasse in eine kleine Schüssel. Geben Sie etwas kaltes Wasser hinzu und waschen Sie so viel wie möglich von der Gallertmasse und vom Fruchtfleisch ab. Sieben Sie das überschüssige Wasser ab und geben sie die Samen mit der übrigen Gallertmasse wieder zurück in die Schüssel. Fügen Sie wieder Wasser hinzu, sodass die Samen einige Zentimeter mit Wasser bedeckt sind. Decken Sie die Schüssel (NICHT luftdicht!) zu und warten Sie einige Tage, bis auf dem Wasser ein dünner Bakterienfilm zu sehen ist. Nun ist die Gallertmasse zersetzt, sie hat die Samen „freigegeben“ Sieben Sie das Wasser aus und spülen Sie die Samen in dem Sieb, bis sie sauber sind.
Geben Sie dann die Samen auf einen Kaffeefilter, damit sie schnell trocknen können. Die Gallertmasse ist ein Keimschutz. Wenn sie die Samen nicht mehr umhüllt, keimen diese schnell, wenn sie feucht sind. Daher müssen sie nun schnell abtrocken. Wenn sie ganz trocken sind, kratzen Sie die Samen vorsichtig mit einem Küchenmesser von dem Kaffeefilter ab und verpacken sie in Samentütchen aus Papier. Bewahren Sie die Samen trocken und dunkel auf. Tomatensamen halten sich einige Jahre. Wenn Sie also im nächsten Jahr mal andere Sorten ausprobieren wollen, können Sie diese Sorte auch erst ein paar Jahre später wieder aus Ihrem Saatgut-Fundus hervorzaubern.